Mittwoch, 6. Februar 2013

Berlinale 2013: Heute nur Silber

Das Glück war mir heute nicht hold. Gerne hätte ich ein oder zwei Tickets für die Premiere des deutschen Wettbewerbsfilms Gold bekommen. Doch leider hat es nicht geklappt. Ein Trost ist, dass ich bereits zwei Tickets für die Premiere von Les Misérables habe, der ebenfalls sehr gefragt ist und der sich zeitlich mit Gold überschneidet. Lieber hätte ich aber die beiden Tickets für Les Misérables abgegeben.

Auch für Freier Fall, den Eröffnungsfilm der Perspektive Deutsches Kino, dessen Wiederholung ich am Samstag um 13 Uhr sehen wollte, habe ich leider kein Ticket bekommen. Ich bin dann auf meine Alternativen ausgewichen und sehe nun am Samstag die Panorama-Filme Frances Ha und The Act of Killing bevor es zur Berlinale Special Gala von Les Misérables geht.

Ein freier Platz an meiner Seite ist noch bei folgenden Vorstellungen frei:

1x Satellite Boy, Generation Kplus, Wiederholung, Sonntag, 17. Februar, 14.00 Uhr, Cinemaxx

1x Der Glanz des Tages, Gewinner des Max Ophüls Preises, Sonntag, 17. Februar, 19.30 Uhr, Cinemaxx

1 Kommentar:

  1. JJB zu Gold:
    Dass wir Gold nicht im Berlinale Palast bekommen haben, war nicht Silber, sondern die bessere Wahl. Am Sonntag stand bei mir die Wiederholung auf dem Programm. Unsere Geduld wurde bereits beim Einlass auf eine schwere Probe gestellt, denn bis um fünf vor zwölf standen wir noch im Foyer des Berlinale Palastes. Anschließend gab es eine nicht enden wollende Lobhudelungsrede auf den für Seh- und Hörbehinderte Menschen ausgelegten Film mit der dringenden Bitte an die Verleiher, solche Technik doch bitte mehr in die Kinos zu bringen. Gekrönt wurde diese von der Aussage des Technikers, dass der Film aus technischen Gründen doch nicht, wie angekündigt, über Induktionsschleife für die Hörgeschädigten übertragen werden könne. Vermutlich der Grund für das lange Warten vor dem Saal. Aber als der Film dann endlich begann, sollte unsere Geduld auf eine noch viel längere, härtere, 113minütige Probe gestellt werden. Im Gedächtnis bleiben werden mir nicht endend wollende Szenen von hintereinander her trottenden Reitern in öder Landschaft, untermalt von immer der gleichen, an den Nerven zerrenden Musik und natürlich dem unvermeidlichen Hufgetrappel. Zu sehen bekommen wir eine Version der Gruppendynamik im Wilden Westen. Dabei reduziert sich die Gruppe zusehends, ich fühlte mich an die legendären „10 kleinen Negerlein“ meiner Kindheit erinnert, wie auch immer die heutzutage politisch korrekt benannt werden. Naturgemäß gibt es dabei auch Rivalitäten um die Führerschaft in der Gruppe und allerlei menschliche Abgründe werden angerissen, aber nie bis in die Tiefe verfolgt. Selbst Nina Hoss wirkte gelangweilt. Als sich die erste Szene mit ein wenig Spannung einstellte, konnte ich mir nicht verkneifen auf die Uhr zu schauen, 60 Minuten des Films hatten wir zu diesem Zeitpunkt bereits hinter uns gebracht. Aber auch die nächsten 60 konnten mich nicht davon überzeugen, am Schicksal der Figuren Anteil zu nehmen, was den Spannungsbogen rapide wieder absinken ließ. Erschütterndes „Highlight“ in dem Film ist eine Szene, bei der mit der Säge ein Bein amputiert wird. „Bravo“, da hat es nicht nur mich im Saal geschüttelt. Für eines war es hoffentlich gut, dass ich dieses Opfer gebracht habe: das Gold sollte auf den Titel beschränkt bleiben und keinen Bären in selbiger oder anderer Farbe erhalten.

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